Probleme der Stadtbibliothek Siegen als Schablone

Die erst 2007 eröffnete Stadtbibliothek Siegen dient hier als Paradebeispiel für die häufig anzutreffenden Mängel in öffentlichen Bibliotheken.

Diese sind hier durch ein nun erarbeitetes Konzept zur Abhilfe präsent, so dass sich auch die lokale Presse damit beschäftigt hat.

»Siegen: schlechte Noten für Stadtbibliothek – sogar „Katastrophe“« vom 14.08.2024

https://www.wp.de/lokales/siegen-und-umland/article406996126/stadtbibliothek-siegen-licht-mies-belueftung-eine-katastrophe.html (Abgerufen am 25.09.2024)

Die aufgeführten Probleme können als Schablone für die bestehenden Herausforderungen der Öffentlichen Bibliotheken verwendet werden.

Neben der bereits vom Deutschen Bibliotheksverband (dbv) öffentlichkeitswirksam propagierten Problematik des Personalmangels werden dortige weitere, nicht minder bedeutsame Baustellen aufgelistet, die in vielen Bibliotheken zum Alltag gehören:

  • Zu wenig Fläche
  • Unattraktives Mobiliar
  • zu hoher Geräuschpegel
  • schlechte Beleuchtung
  • Katastrophale Belüftung
  • Keine Rückgabemöglichkeiten im Außenbereich

Obwohl die genannten Probleme in vielen Einrichtungen bereits seit Jahren in kleineren Kreisen bekannt sind, werden nur selten aktiv Veränderungen herbeigeführt.

Als zweitneueste städtische Bücherei im Siegerland sind die Probleme zumindest bereits seit Jahren bekannt.

Im Falle der Großstadtbibliothek werden diese im Zuge einer nun veröffentlichten Konzeption aktiv angegangen.

Häufig haben bauliche Problematiken bereits in ihrer Planung ihren Ursprung, somit ist eine nachträgliche Veränderung umso schwerer.

Des Weiteren kommen am Beispiel Siegen interne Probleme zum Vorschein, welche auf verkrustete Strukturen hindeuten.

Es wird eine mangelnde Offenheit für Veränderungen im internen Kreis angeprangert.

Die aufgelisteten Stärken lesen sich als Mindestanforderungen, welche an eine moderne Bibliothek gestellt werden sollten.

Engagiertes Team, familiärer Umgang mit den Nutzenden, eine aktuelle, technische Ausstattung und offenes WLAN werden hervorgehoben.

Gleichzeitig kann herausgelesen werden, dass die moderne Technik fehlerbehaftet und das WLAN sehr unzuverlässig sei.

Frei zugängliches und stabiles WLAN ist keine Thematik von heute.

Generell lesen sich häufig angeführte Probleme von öffentlichen Bibliotheken selten als Herausforderungen, welche sich einer Lösung erst 2024 angenommen werden hätte können. Nach einem funktionierenden „Dritten Ort“ wird sich nicht erst seit diesem Jahr gesehnt.

In Siegen werden Ausführungen für eine »Bibliothekskonzeption 2030« formuliert.

Für Siegen wird der Personalbestand mit 13,05 Stellen als deutlich zu gering deklariert, die Fläche mit 1200 Quadratmetern zu wenig.

Ausgehend von 105.000 Einwohnerinnen und Einwohnern werden anhand von Richtlinien des Bundesverbands Bibliothek und Information Deutschland sowie der „Handreichung zu Bau und Ausstattung öffentlicher Bibliotheken“ 34,65 Stellen und 6300 Quadratmetern Fläche gefordert.

Daneben:

  • Modernisierung des Lesecafés
  • Neues und attraktives Mobiliar
  • Bessere räumliche Trennung

Die häufig im Zuge dessen geforderte »Bibliothek der Dinge« wird ebenso aufgelistet, wie eine automatisierte Außenrückgabe.

Die Entwicklungen im Allgemeinen, wie auch am Beispiel Siegen, verfolge ich weiterhin gespannt.

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